Erwin Anton Gutkind studierte von 1905 bis 1909 Architektur, Stadtplanung, Geschichte, Kunstgeschichte und Soziologie an der Technischen Hochschule Charlottenburg und der Universität Berlin. 1914 promovierte Gutkind an der Technischen Hochschule Charlottenburg zum Doktor-Ingenieur (Dr.-Ing.). Bis zu seiner Emigration war er als freischaffender Architekt und Stadtplaner tätig.
Im April 1933 emigrierte Gutkind nach Paris. 1935 übersiedelte er nach Hampstead (London). Bis 1939 beriet Gutkind die Abteilungen Stadt- und Landesplanung in London. Während des Zweiten Weltkriegs war er zunächst bis 1942 Direktor des Forschungsprojekts „Demographic Survey of the 1940 Council“.
Von 1945 bis 1947 gehörte Gutkind der Britischen Kontrollkommission für Deutschland als Berater für den Wiederaufbau im Hauptquartier der Britischen Zone an.
Gutkind wurde 1956 als Professor an die Graduate School of Fine Arts an der Universität Pennsylvania berufen, wo er bis zu seinem Tode 1968 tätig war.
Im Jahr seines Todes 1968 erhielt Gutkind den Berliner Kunstpreis für Baukunst verliehen. 2003 wurde eine Gedenktafel für Erwin Anton Gutkind in der Wohnanlage »Sonnenhof« in Berlin-Lichtenberg enthüllt.
Gutkinds bekannte Bauten befinden sich alle in Berlin. Hier entstanden in den Jahren 1923 und 1924 die Flachbausiedlung „Neu-Jerusalem“, Gebäude in der Heerstraße, auf dem Nennhauser Damm und in Berlin-Staaken. In den folgenden drei Jahren war er für den Bau der Wohnanlage "Am Eschengraben", für die Hardanger Straße 1-5, die Thulestraße 61 und die Talstraße 1-2a in Berlin verantwortlich. Zwischen 1925 und 1927 folgten die Wohnanlage „Sonnenhof“ zwischen Marie-Curie-Allee, Delbrückstraße, Archenholdstraße und Bietzkestraße in Berlin-Lichtenberg. Es folgten bis 1932 die Grünlandsiedlung in Berlin-Reinickendorf (1927) und der Pfahlerblock, ebenfalls in Berlin-Reinickendorf 1929.